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Der aufgefahrene König und sein Reich

Viele von uns kennen Christus als den Retter und Erlöser. Aber Christus ist nicht nur für unsere Erlösung gestorben, er ist auch aus dem Tod auferstanden. Die Schrift sagt uns, dass er der “Erstgeborene aus den Toten“ ist (Kol. 1:18). Wahrscheinlich sind viele von uns noch nicht so vertraut mit der Erfahrung des auferstandenen Christus. Wenn wir in den vergangenen Jahren über den auferstandenen Herrn sprachen, lag die Betonung mehr auf Christus als dem letzten Adam, der zum Geist wurde, der lebendig macht (vgl. 1.Kor. 15:45).

Der Heilige Geist wohnt zwar in uns, aber wie viele von uns machen wirklich Erfahrungen mit dem lebengebenden Geist in unserem täglichen Leben? Wissen ist eine Sache, aber ihn erfahren, ist etwas anderes. Das Verlangen von Paulus war es, die wirksame Kraft seiner Auferstehung zu kennen. Wir wissen alle, dass Jesus Christus von den Toten auferstand, aber wirkt auch die Kraft seiner Auferstehung in uns? Paulus sagte sogar in Römer 8:11: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ Erfahren wir, was Paulus in Epheser 2:6 schreibt: „… zusammen auferweckt“?

Doch das Wichtigste und Wunderbarste, das der Herr vollbracht hat, ist seine Auffahrt zum Thron. Ich vermute, dass wir mit dem aufgefahrenen Christus, der jetzt auf dem Thron sitzt, vielleicht am wenigsten Erfahrung gemacht haben. Ich möchte uns noch einmal Epheser 2 in Erinnerung bringen. Paulus sagte, dass wir mit Christus zusammen lebendig gemacht wurden (V. 5) und zusammen mit ihm auferweckt wurden (V. 6). Und nicht nur das, wir sind sogar mit ihm zusammen in den Himmeln niedergesetzt (V. 6b). Wie oft hatten wir bisher die Erfahrung, mit ihm in den Himmeln niedergesetzt zu sein? Als ihr heute Morgen aufwachtet, hattet ihr da das Empfinden: Herr, ich bin mit dir in den Himmeln niedergesetzt? Wahrscheinlich nicht. Das liegt daran, dass wir zwar die Lehre kennen, aber es fehlt uns die Wirklichkeit des Wortes.

Das Reich ist für Gott von größter Bedeutung. Darum hat der Herr uns gelehrt zu beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, …“ (Mt. 6:9-10a). Ist nicht das erste Evangelium im Neuen Testament das Evangelium des Reiches und die Einführung seines Königs, Christus, dem Sohn Davids? Tatsächlich hat auch die erste Erwähnung der Gemeinde mit dem Reich zu tun. Christus sagte: „Ich werde meine Gemeinde bauen“ und gleich darauf „Ich will dir die Schlüssel zum Reich der Himmel geben“ (Mt. 16:18-19). Ein Reich braucht immer einen König. Oder können wir uns eine Nation ohne Präsidenten vorstellen? Das wäre unmöglich: was wäre das für eine Nation? Der Herr ist aufgefahren in die Höhe und sitzt heute auf dem Thron zur Rechten der Majestät Gottes. Er ist unser König! Aber ich weiß nicht, ob wir schon eine Beziehung zu ihm als unserem König haben, da du und ich noch nicht die Vision seines Reiches auf dieser Erde haben.

Wir möchten heute der Berg Zion sein, das himmlische Jerusalem. Tatsächlich ist das Wort „Gemeinde“ kein Name. Es bezeichnet eine Zusammenkunft von Menschen, die herausgerufen wurden und sich versammeln. Aber das ist nicht das Wesen der Gemeinde und auch nicht ihr Name. Vielmehr ist Zion ein Name, genauso wie das himmlische Jerusalem. Zion ist die Stadt des großen Königs. Wir müssen gemäß Hebräer 12 nach Zion kommen, zu der Stadt des lebendigen Gottes. Es ist ein himmlisches und kein irdisches Reich. Wenn wir also sagen, dass wir Zion sind, dann muss dieser wunderbare König in unserer Mitte sein. Er muss der Höchste sein, der am meisten Geehrte. Sehen wir ihn gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre (vgl. Hebr. 2:7)? So sagt es das Wort, aber sehen wir ihn auch in unserem Alltag auf dem Thron sitzen, gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre? Als dies vor 2000 Jahren geschah, waren wir alle nicht dabei. Aber die Engel waren anwesend (vgl. Offb. 4-5), fielen vor ihm nieder, legten ihre Kronen vor ihm ab und beteten ihn als den König an. Der Einzige, der würdig ist, auf dem Thron zu sitzen, ist der aufgefahrene Christus.

In Offenbarung 4 sehen wir, dass Gott schon immer auf dem Thron sitzt. Doch worauf wartet Gott schon vor Grundlegung der Welt? Er wartete auf einen Menschen, der würdig und qualifiziert ist, um zusammen mit ihm auf dem Thron zu sitzen. Um das zu sehen und zu schätzen müssen wir das Herz Gottes kennen. Das ist sein Plan und seine Absicht in diesem Universum. In Offenbarung 5 sah Johannes denjenigen, der die Schriftrolle mit den sieben Siegeln in der rechten Hand hielt. Aber es gab dort ein Problem: „… niemand im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde konnte die Schriftrolle öffnen oder hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand würdig erfunden wurde, die Schriftrolle zu öffnen oder hineinzusehen“ (Offb. 5:3-4). Warum weinte Johannes? Er weinte, weil er tief im Herzen den Plan Gottes für das ganze Universum kannte.

Gott will sein Reich errichten, aber Satan, sein Feind, der von keinem Menschen besiegt werden kann, will das vereiteln. Gott könnte Satan natürlich jederzeit beseitigen. Aber wir müssen erkennen, dass Gott den Menschen dazu erwählt hat, den Feind zu besiegen und die Erde zurückzugewinnen. Der Mensch soll Gottes Reich auf diese Erde bringen und hier zusammen mit ihm regieren. Erinnert euch: Schon vor Grundlegung der Welt hat Gott Menschen dazu erwählt. Jedoch wurden Adam und Eva von der Schlange betrogen. Selbst unter Christen gibt es heute so viele Probleme, weil sie von Satan betrogen werden. Die ganze Welt liegt in der Hand des Bösen. Wir wissen das und doch meinen wir, es sei alles in Ordnung. Leider haben wir kein Mitgefühl mit Gott und seinem Anliegen, dass er sein Reich auf diese Erde bringen möchte. Außerdem erkennen wir nicht das große Problem: Die Macht der Finsternis, Satan, den Vater der Lüge, den Mörder, den Betrüger der ganzen Welt. Er möchte die Menschheit, wenn möglich sogar die ganze Erde, zerstören.

Das Reich Gottes ist ein wichtiges Thema in der Bibel. Deshalb finden wir im Matthäusevangelium den Aufruf: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen“ (Mt. 3:2; 4:17). Das bedeutet, dass die zentrale Aufgabe des Herrn Jesus nicht darin bestand, für unsere Sünden zu sterben, sondern darin, das Reich Gottes auf die Erde zu bringen. Es ist gut und wunderbar, wenn jeder Mensch errettet würde. Nimm zum Bespiel die Gemeinde, mit der du dich gerade versammelst. Vielleicht gibt es dort 40 oder 400 Errettete, aber können sie das Reich repräsentieren? Viele von uns kommen aus verschiedenen Gemeinden. Was haben wir dort gemacht? Wir hatten viele Meinungsverschiedenheiten, stritten miteinander und waren gespalten. Ist das ein Ort, an dem Christus als König regiert? Können wir auf diese Weise das Reich Gottes auf der Erde darstellen und Satan besiegen, wenn wir uns treffen um zu beten, und dabei noch in Streit geraten? Sicherlich nicht. Daher müssen wir zu Gott umkehren, Buße tun und ihn bitten, uns seinen Plan zu offenbaren.

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