Das Buch Offenbarung beginnt in Kapitel 1 mit der Vision des großen Hohenpriesters Jesus Christus. In den Kapiteln 2 und 3 kümmert er sich um die goldenen Leuchter, nämlich um die Gemeinden. Jesus Christus ist der Hohepriester und seine Gemeinde soll seine heilige Priesterschaft sein. Offenbarung 1 beschreibt den Hohenpriester Jesus wie folgt:
Was ist das erste Kennzeichen dafür, dass Jesus der Hohepriester ist? Sein Gewand reicht bis zu den Füßen und er ist begürtet mit einem goldenen Gürtel um die Brust. Dieses Gewand ist das Gewand eines Priesters. Dies erinnert uns an die Beschreibung des Hohenpriesters Aaron zur Zeit des Alten Bundes. Der goldene Gürtel um die Brust erinnert an die Brusttasche, die direkt über der Brust auf dem Ephod (d.i. das äußerste Gewand) befestigt war. Die Kleider Aarons sind im zweiten Buch Mose 28 beschrieben.
Die Kleider Aarons
Aaron durfte nicht irgendwie Gott nahen. Bevor er Gott im Heiligtum nahte, musste er besondere Kleider anziehen. Diese Kleider waren heilige Kleider. Die folgenden Verse zeigen, wie Aarons Kleider beschaffen sein sollten:
Der Hohepriester Aaron ist ein Bild auf den großen Hohepriester Jesus Christus. Wenn schon Aaron – als Bild auf Christus – für den irdischen Priesterdienst heilige Kleider anziehen musste, dann ist Jesus Christus mit Sicherheit keine Ausnahme für den himmlischen Priesterdienst. Auch er trägt ein priesterliches Gewand.
Alle Details von Aarons Kleider zeigen verschiedene Reichtümer Christi. In diesem Artikel beleuchten wir nur kurz einige Farben bzw. Materialien, mit denen diese wunderbaren Kleider hergestellt wurden:
Feine Leinwand
Das Grundmaterial der priesterlichen Kleidung war feine, weiße Leinwand. In Offenbarung 19:8 sehen wir, dass feine Leinwand die Gerechtigkeit Christi zeigt. Priester durften keine Wolle tragen, sondern nur Leinen (vgl. Hesekiel 44:17). Wolle regt Schwitzen an, was auf den Fluch deutet (vgl. 1.Mose 3:19). Schwitzen zeigt die eigene Anstrengung. Jesus Christus diente als Priester nie aus eigener Anstrengung, sondern nur durch Gott selbst. Auch wir müssen lernen, nicht in Selbstgerechtigkeit zu dienen, sondern durch Christus, unsere Gerechigkeit (vgl. Philipper 3:9).
Gold
Gold zeigt die Natur Gottes. Der Hohepriester trägt einen goldenen Gürtel um seine Brust. Dies offenbart uns die göttliche Liebe Christi zu seinen Gemeinden. Er trägt sie allezeit auf seinem Herzen. Aus Liebe bringt er die Gemeinden zurecht und züchtigt sie, damit sie schließlich zum herrlichen Neuen Jerusalem aufgebaut werden.
Blau
Blau ist die Farbe des Himmels. Der Hohepriester Jesus ist kein irdischer Priester, sondern er ist vom Himmel her und himmlisch (vgl. 1.Korinther 15:47; Johannes 8:23; Hebräer 4:14). Er hat eine himmlische Gesinnung für die Gemeinde. Auch wir müssen davon lernen und sinnen auf das, was droben ist, wo Christus ist (vgl. Kolosser 3:1-2).
Karmesin-Rot (oder Scharlach)
Rot zeigt die Erlösung durch das kostbare Blut Christi. Der Hohepriester Jesus ist für die Gemeinde gestorben – er hat sie mit seinem Blut erkauft. In dem kostbaren Blut Christi haben wir die Vergebung unserer Sünden, wenn wir Buße tun. Lasst auch uns Menschen sein, die anderen ihre Schuld nicht zurechnen. Lasst uns vergeben, wie auch Gott in Christus uns vergeben hat (vgl. Kolosser 3:13).
Purpur
Purpur ist die königliche Farbe. Der Hohepriester Jesus ist nicht nur ein Priester, sondern er ist auch der König. Er sitzt auf dem Thron. In Jesus Christus ist das Priestertum und das Königtum vereint. Dies erinnert uns an Melchisedek, der einerseits Priester des höchsten Gottes ist und andererseits König von Salem (vgl. Hebräer 7:1). Auch wir sind zu Königen und Priestern gemacht (vgl. Offenbarung 1:6).
Fazit
Jesus Christus ist der große Hohepriester. Sein Leben auf dieser Erde, wie es in den vier Evangelien beschrieben ist, bringt alle diese wunderbaren Farben zum Ausdruck. Er ist Gott selbst, er ist himmlisch, er hat die Erlösung vollbracht und er ist der König. Welch einen wunderbaren Hohepriester hat Gott den Gemeinden gegeben! Mögen wir alle ihn immer mehr erkennen und erfahren.