In Jesaja 49:5 schreibt Jesaja prophetisch, was die Haltung des Herrn Jesus war, als er auf diese Erde kam:
Der Herr Jesus wurde von den Menschen verachtet. Von wem wurde er wert geachtet? Vielleicht von den zwölf Aposteln. Auch an Pfingsten waren es nur 120 Menschen, die ihn wert geachtet haben. Doch von allen anderen, von der ganzen Nation, wurde er verachtet.
Ob sie damals den Herrn Jesus geschätzt haben oder nicht, war für ihn absolut nicht entscheidend. Meint ihr, dass der Herr es schätzte, als Tausende ihm zugehört und seine Wunder gesehen haben? Ich glaube nicht, dass er dadurch beeindruckt war. Am Ende hatte er nur sehr wenige Jünger. Wie sieht es bei uns aus?
Gott wohlgefällig sein, nicht den Menschen
Wenn wir heute dem Herrn Jesus dienen möchten, müssen wir dasselbe auch lernen. Auch wenn Menschen dich verachten, weil du dem Herrn nachfolgst – solange dich der Herr schätzt und du von ihm wert geachtet bist, ist es gut genug. Es ist egal, was die Menschen sagen.
In unserem Dienst wollen wir nur dem Herrn wohlgefällig sein. Solange wir dem Herrn in Wahrheit folgen, ist es gut genug. Wir müssen bei dem, was wir tun, fragen, ob der Herr es schätzt oder nicht. Die Menschen werden es vielleicht schätzen und begeistert sein. Aber was die Menschen sagen, soll uns nicht beeinflussen. Sonst werden wir gelobt und bewundert, dass wir uns am Ende selbst schätzen. Dann werden wir am Ende stolz. Das wirklich kostbare ist, wenn der Herr uns schätzt. Ihm wollen wir gefallen. All unser Dienst besteht in erster Linie darin, dem Herrn zu gefallen und nicht den Menschen. Paulus hat sicher sehr viel von Jesaja gelernt und ihn in seinen Briefen oft zitiert – daher sagte er im Galaterbrief:
Nicht die eigene Stärke
Weiter sagte Jesaja:
Was für eine Stärke suchen wir? Unterstützung von Menschen? Mehrmals ermahnte uns Jesaja, die Hilfe nicht bei Menschen zu suchen. Menschenhilfe ist nichts nütze. Auch das Lob der Menschen oder das, was sie für gut halten, nützt nichts. Im Dienst des Herrn soll Gott unsere Stärke sein. Das ist wichtig. Wir wollen keine andere Stärke und keine andere Kraft. Vielmehr brauchen wir den Geist der Kraft, wie es Jesaja 11:2 sagt. Und das ist natürlich die Kraft Gottes, nicht die der Menschen. Wir dienen ja Gott, und daher muss auch die Kraft von ihm kommen und nicht von uns.
Deshalb sagte auch der Herr, dass der Sohn von sich aus nichts tun kann. Vor vielen Jahren habe ich das nicht verstanden und gedacht, dass das doch nicht möglich sei. Sicherlich war der Herr Jesus doch sehr fähig, oder nicht? Aber er möchte sich nicht auf seine eigene Fähigkeit verlassen, sondern allein auf die Kraft Gottes. Was sagt der Psalmist in Psalm 147, Vers 10?
Dies bezieht sich auf den Aufbau des himmlischen Jerusalems, die Gemeinde. Wollt ihr die Gemeinde durch eigene Kraft aufbauen? Wir müssen lernen, völlig auf Gott zu vertrauen. Wenn wir schwach und unfähig sind, dann ist das gerade recht. Gott braucht Menschen, die in sich selbst schwach sind, damit sie lernen, völlig auf Christus und seine Kraft zu vertrauen. Rühmte sich Paulus seiner Stärke? Was hat er gesagt?
Es ist gut, wenn wir sagen können: Ich kann es nicht in mir selbst tun. Das ist wunderbar. Auch der Herr musste lernen, nicht auf sein Selbst und seine Fähigkeiten zu vertrauen. Natürlich ist der Herr auch Gott selbst, doch er möchte seine göttliche Kraft als ein Mensch nicht benützen. Er hat als Mensch gelernt, nur auf Gott zu vertrauen. Lasst uns daher lernen, wie Paulus zu sagen: