Die Priesterkleider
Wir müssen Christus als das wunderbare Priesterkleid mit seinen verschiedenen Teilen anziehen. Das Brustschild liegt über dem Ephod auf dem Herzen des Priesters (vgl. 2.Mo. 29:5). In Seinem Herzen brennt die Liebe für Gottes Plan und Absicht: Der Aufbau Seiner wunderbaren heiligen Stadt. Weil wir sie lieben, sinnen wir beständig über sie nach. Ja, wir träumen sogar von ihr. Das Brustschild hängt über dem Ephod. In der Brusttasche befinden sich zwei kostbare, geheimnisvolle Steine: Urim und Thummim, welche für Licht und Wahrheit stehen. Sie sind die heilige Salbung, die uns alle Dinge lehrt und uns Entscheidungen einfach treffen lässt.
Auf dem Ephod befinden sich zwei Onyxsteine, auf denen die Namen der Söhne Israels eingraviert sind. Nur Christus kann diese Steine auf Seinen Schultern tragen. Wenn leitende Brüder versuchen, die Heiligen auf ihren eigenen Schultern zu tragen, wird die Last zu schwer sein und die Steine werden von ihren Schultern fallen. Keiner kann sagen: „Ich bin für die Gemeinde verantwortlich“, denn dann wird die Gemeinde in große Schwierigkeiten geraten. Nur Christus als unser großer, himmlischer Hohepriester ist in der Lage, diese Steine zu tragen. Deshalb müssen wir alles durch Ihn und mit Ihm zusammen tun. Genauso wie der Herr, als Er auf der Erde war, alles zusammen mit dem Vater getan hat. Auch Paulus diente auf diese Weise: „… ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade zusammen mit mir“ (1.Kor. 15:10b; vgl. Gal. 2:20). Wer hat gesprochen? Es war Christus, der gesprochen hat. Wer hat die Arbeit getan? Christus war es, der das Werk getan hat! Lernt zu sagen: „Ich lebe (arbeite), aber nicht mehr ich, sondern Christus“.
Nur Christus als der große Hohepriester kann dieses Kleid tragen. Die Söhne Aarons trugen nur weiße Gewänder. Das weiße, leinene Gewand ist gut genug. Wir müssen in unserem Wandel heilig sein. Es ist notwendig, alles mit Christus und durch Ihn zu tun, und Er wird es für uns und mit uns tun. Er ist das Haupt über alle Dinge. Wenn jemand anderes das Haupt der Gemeinde ist und alle auf ihn, das selbsternannte Haupt, hören müssen, dann wird es bald die Gemeinde dieser Person sein. Lobt den Herrn, wir haben das wahre, von Gott ernannte Haupt: „und Er hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat Ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben“ (Eph. 1:22).
Die Pflichten der heiligen Priesterschaft
Die heilige Priesterschaft hat verschiedene Aufgaben. Das erste Gebot eines dienenden Priesters ist: „Du und deine Söhne mit dir sollen weder Wein noch starkes Getränk trinken, wenn ihr in die Stiftshütte geht, damit ihr nicht sterbt“ (3.Mo. 10:9). Wenn wir als Priester den Wein der Welt trinken, sind wir nicht mehr nüchtern. Weltliche und religiöse Dinge sind wie Wein, die uns geistlich betrunken machen. Die Gedanken werden vom Wort abgelenkt, wir können uns nicht mehr auf das konzentrieren, was der Heilige Geist spricht. Am Ende der Bibel, in Offenbarung 2 und 3 steht: „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt“ (2:7, 11, 17, 29; 3:6, 13, 22). Der Redner muss sprechen, was der Geist sagen will und die Zuhörer brauchen Ohren, die nicht hören, was Menschen sagen, sondern was der Geist spricht. Deshalb heißt es in 1.Korinther 14:29: „Propheten aber lasst reden zwei oder drei, und die anderen lasst es prüfen“. Wir dürfen nicht blind zuhören und folgen, sondern müssen ein Unterscheidungsvermögen entwickeln: Spricht dieser Prophet aus sich selbst oder spricht der Heilige Geist durch ihn? Sagt nicht einfach „Amen“ zu allem was gesagt wird. Manchmal sagt man bereits „Amen“, noch bevor die Person ausgesprochen hat. Gleichzeitig dürfen wir auch nicht so kritisch sein und alles ablehnen, was nicht unserer Vorstellung entspricht. Wir haben keinen kritischen Geist, sondern einen Geist der Unterscheidung. Unterscheidungsvermögen lernen wir vom Herrn. Nur geistliche Christen können unterscheiden. Kritisieren tun die Besserwisser. Weder die Redner noch die Zuhörer sollten diese Art Wein trinken. Ein betrunkener Zuhörer wird mit jedem und allem einverstanden sein. Leider sind heute viele Christen nicht mehr nüchtern. Paulus sagt: „Prüft aber alles und haltet das Gute fest“ (1.Thess. 5:21).
Die täglichen Opfer
Die Priester mussten täglich zwei Brandopfer darbringen, während jeder Israelit gemäß dem Gesetz dreimal im Jahr nach Jerusalem kommen musste, zum Haus des Herrn, um dem Vater ein Opfer zu bringen. Das zeigt, dass die Opfer nicht zu Hause, zusammen mit anderen, gegessen werden können. Sie müssen nach Jerusalem gebracht werden, da sie für die Anbetung des Vaters bestimmt sind. Es gab aber auch ein tägliches Opfer, das von den Priestern Tag für Tag zubereitet werden musste. Die Priester mussten jeden Morgen und jeden Abend ein Lamm opfern. Dieses soll die Priesterschaft daran erinnern, dass sie im Hause Gottes und nicht zu Hause sind. In vielen Denominationen wird die Kirche zur Kirche des Pastors. Ein von vielen Christen sehr angesehener Bruder sagte einmal: „Wo wären die Gemeinden heute ohne meinen Dienst?“ Er erwartete, dass alle Gemeinden seine Bücher lesen und tun müssten, was er sagt. Schließlich gehörten ihm weltweit alle Gemeinden und folgten nur noch Seinem Wort. Er wurde zum Papst. Dieser Mann hat nicht jeden Morgen und jeden Abend ein Brandopfer dargebracht. Am Anfang war es das Haus des Vaters, aber am Ende wurde es zu seinem Haus. Das ist schrecklich! Deshalb brauchen wir ein beständiges, tägliches Brandopfer, sonst gehört die Gemeinde bald jemand anderem.