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Nicht im Selbst oder im Fleisch, sondern im Geist

Eine himmlische Person sollte nicht im Selbst oder im Fleisch leben. Sie muss im Geist leben. Ich glaube, jeder von euch ist damit einverstanden, dass dieser Punkt sehr grundlegend ist. Die verantwortlichen Brüder müssen lernen, im Geist und in der Wirklichkeit durch den Heiligen Geist zu leben und zu wandeln. Natürlich müssen alle Heiligen genauso im Geist leben und wandeln, aber die Verantwortlichen müssen das umso mehr – für sie ist das ein Muss! Wenn die leitenden Brüder im Selbst oder im Fleisch leben, werden sie in der Gemeinde zu einem großen Problem werden. Dann hat die Gemeinde keinen Weg voranzugehen. Um ein himmlischer Ältester zu sein, musst du ein Mensch sein, der im Geist lebt und wandelt. Dieser Punkt ist von größter Bedeutung. Das Wissen über den Geist zu haben ist eine Sache, aber im Geist zu leben und zu wandeln ist eine andere.

Nicht groß sein wollen

Groß sein zu wollen ist kein himmlisches Prinzip, sondern ein teuflisches. Das Matthäusevangelium zeigt uns, dass die Jünger schon zu einer Zeit, als sie noch mit dem Herrn zusammen waren, darüber gestritten haben, wer von ihnen der Größte im Himmelreich sein würde. Jeder möchte nicht nur groß, sondern der Größte werden. Das ist eine verbreitete Krankheit der gefallenen Menschheit. Matthäus 18:1 sagt uns: „In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sagten: Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel?“ Ich hätte es nicht gewagt, so eine Frage zu stellen, vor allem nicht vor dem Herrn. Natürlich ist der Herr der Größte. Wer sonst wäre noch größer? Wenn du es wagen würdest, in der Gegenwart des Königs zu fragen, wer der Größte im Reich ist, dann würdest du deinen Kopf verlieren! Die Person, die solch eine Frage stellt, hat wohl den Ehrgeiz, selber der Größte zu sein. Daher haben die Jünger unter sich gestritten. So eine Frage stellt die Absicht des Herzens bloß: groß sein zu wollen. Wir haben alle diese teuflische Krankheit in uns. Daher sagt der Herr: „Wenn jemand mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir“ (Mt. 16:24). Ohne dass wir das Selbst verleugnen, haben wir keinen Weg, dem Herrn zu folgen. Wenn du dein Selbst nicht verleugnest, folgst du vielleicht äußerlich, aber innerlich folgst du nicht, sodass du sogar viele Dinge tust, die gegen den Herrn sind. Denke nicht, dass das nicht geschehen wird. Wir kennen uns alle selbst am besten. Daher müssen alle Geschwister, die in der Gemeinde dienen, lernen, ihr Selbst abzulegen und nicht den Ehrgeiz zu haben, groß zu sein oder Ehre und Anerkennung von Menschen zu bekommen. Aber es ist wirklich schwierig, das Selbst zu verleugnen! Deshalb wurde diese Frage in Matthäus 18 gestellt, damit sie unseren Zustand bloßstellt: Wer ist der Größte? Wenn so ein Problem in der Gemeinde aufkommt, wird diese Gemeinde mit Sicherheit ein großes Problem haben. Wenn sich die Ältesten ihrer „Ältestenschaft“ so bewusst sind, dann sind sie schon gefallen. Unser Herr ist sehr weise. Als er diese Frage beantwortete, rief der Herr ein kleines Kind zu sich und sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die kleinen Kinder werdet, so werdet ihr gewiss nicht in das Reich der Himmel kommen“ (Mt. 18:3). Frage lieber erst gar nicht, wer der Größte im Himmelreich ist, denn du wirst vielleicht nicht einmal hineinkommen! Es ist nicht einfach für einen Erwachsenen, wie ein Kind zu werden. Aber der Herr Jesus sagte, dass du ein kleines Kind werden musst; du musst Buße tun. Heute müssen wir alle Buße tun.

Erinnert euch an das Wort des Herrn: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die kleinen Kinder werdet, so werdet ihr gewiss nicht in das Reich der Himmel kommen.“ Das ist ein sehr ernstes Wort. Oft habe ich ein merkwürdiges Verhalten bemerkt, wenn jemand zum Ältesten ernannt wurde – plötzlich kommt seine Selbstachtung heraus. Er fängt an zu denken, dass er groß ist und dass er sein ganzes Leben lang ein Ältester sein wird.

In der Vergangenheit hatten die Gemeinden viele Jahre lang Probleme, weil jemand groß sein wollte und nicht willig war, sich zu demütigen und wie ein Kind zu werden. Der Herr Jesus sagte weiter: „Wer darum sich selbst erniedrigt wie dieses kleine Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel“ (Mt. 18:4). Ich weiß nicht, was die Jünger dachten, als sie das hörten, und vielleicht haben sie es damals auch nicht richtig verstanden. Außerdem ist es nicht nur eine Sache des Verstehens, sondern die Frage ist, ob du so ein Problem schon einmal erfahren hast. Wenn du noch keine solche Erfahrung gemacht hast, wird es dir nicht helfen, selbst wenn du es verstehst. Wenn du aber die Erfahrung gemacht und gesehen hast, wie viele Probleme in den Gemeinden dadurch verursacht wurden, weil jemand groß sein wollte, dann würdest du dich vor so etwas fürchten. Ich hoffe, dass sich die Dienenden in allen Gemeinden aufgrund der vergangenen Gemeindegeschichte vor Gott demütigen und wie kleine Kinder werden. Denn eigentlich sind die Ältesten nicht über den Heiligen, sondern Diener der Heiligen. Der Herr Jesus selbst ist der einzige, der über jedem einzelnen erhöht ist. Wenn wir das wirklich gesehen und erfahren haben, dann werden wir nicht wagen, auch nur daran zu denken. Ein geistlicher Bruder, der im Geist lebt, wird mit Sicherheit nicht wagen, so etwas zu tun. Wenn jemand den Ehrgeiz hat, groß zu sein, muss er Buße tun. Ansonsten wirst du die Geschwister wie deine Sklaven behandeln und so wirst du für viele Heilige in der Gemeinde an deinem Ort zum Stein des Anstoßes. Der Herr Jesus sagte weiter: „Wer aber einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anstoß bereitet, dem wäre es besser, dass ein großer Mühlstein um seinen Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres ertränkt würde“ (Mt. 18:6). Es ist sehr ernsthaft, wenn du jemanden zu Fall bringst. Das sollten wir nicht übergehen. Himmlisch zu sein bedeutet nicht, dass du über allen stehst. Je himmlischer du bist, desto niedriger wirst du. Je weniger himmlisch du bist, desto stolzer wirst du werden. Wenn jemand, der dem Herrn dient, Respekt und Unterwerfung von anderen einfordert, dann ist er mit Sicherheit irdisch und fleischlich und damit gänzlich disqualifiziert, ein Leitender zu sein.

Obwohl die Jünger gehört hatten, was der Herr in Matthäus 18 gesagt hatte, fuhren sie schon im folgenden Kapitel die kleinen Kinder an, die zum Herrn gebracht wurden. Hatten sie das Wort des Herrn in Kapitel 18 angenommen? Wenn sie es angenommen hätten, dann hätten sie den Kindern gesagt: „Willkommen! Kommt zum Herrn Jesus.“ Der Herr musste nochmals wiederholen: „Lasst die kleinen Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Reich der Himmel“ (Mt. 19:14). Ich hoffe, die Jünger fühlten sich reumütig, als sie den Herrn gehört haben! Anscheinend haben sie vergessen, was der Herr in Kapitel 18 gesagt hatte. Niemand von uns ist etwas in der Gemeinde. Was nützt es, wenn wir so viel wissen, fähig sind, und eine Position haben? All das ist leer und nichtig! Wir müssen alle lernen, den herrlichen Christus anzuschauen. Er ist der Größte im Universum. Er ist als Haupt über alles der Gemeinde gegeben. Obwohl er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, kam er auf diese Erde, um unser Diener zu sein.

Offensichtlich war das Problem, dass jemand groß sein will, noch nicht vorbei. In Matthäus 20 kam die Mutter von Jakobus und Johannes zu Jesus. Sie hatte die Hoffnung, dass ihre beiden Söhne im Reich der Himmel groß sein würden, so dass der eine zur Rechten und der andere zur Linken des Herrn Jesus sitzen würde. War das nicht eine großartige Idee? Sie hatte ja gerade zwei Söhne. Das ist ein großes Problem, was großen Schaden in der Gemeinde anrichtet! Jesus antwortete:„Ihr wisst nicht, was ihr bittet. … Ihr wisst, dass die Fürsten der Nationen diese beherrschen und die Großen über sie Gewalt ausüben. So ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein, so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mt. 20:22, 25-28). Möge der Herr jeden von uns erleuchten. Wir verstehen alle die Lehre, aber um das zu tun, müssen wir himmlische Menschen sein. Wenn du fleischlich und irdisch bist, verstehst du vielleicht die Lehre, aber du bist nicht in der Lage, es auszuleben. Du bist immer noch stolz und willst groß sein, du willst, dass die anderen auf dich hören und bist nicht willig, dich selbst zu entäußern und der Sklave aller zu sein. Die Gemeinde ist anders als die Welt. In der Welt gibt es Könige und Fürsten, aber in der Gemeinde gibt es nur Diener. Obwohl der Herr Jesus das Haupt ist, ist er auch der Diener aller Heiligen.

Wenn wir Gott dienen, benötigen wir den Respekt und das Lob von Menschen nicht. Wir sind nichts als Sklaven in der Gemeinde. Je höher deine Position ist, desto niedriger solltest du sein. Es ist eine Schande, einer Position in der Gemeinde nachzueifern. Daher hat der Herr in Matthäus 23 ein ernsthaftes Wort gesprochen und das wahre Gesicht der Pharisäer und Schriftgelehrten bloßgestellt. Sie wollten gerne beachtet und gepriesen werden; sie wollten von den Leuten gesehen werden und waren voller Heuchelei. Sie wollten auf dem Stuhl Moses sitzen, sie liebten die hohen Sitze in den Synagogen und wollten gerne „Rabbi“ genannt werden. Solche Stühle oder einen besonderen Titel gibt es für niemanden in der Gemeinde. Je mehr du den Herrn kennst, desto mehr verwirfst du solche Praktiken. Möge der Herr uns barmherzig sein.

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