Die Dienenden in der Gemeinde sollen wie die Diener eines Haushalts sein. Sie sollen dort nicht herrschen. 1.Petrus 5:2-3 sagt: „Weidet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern willig, Gott gemäß; nicht mit schändlichem Gewinnstreben, sondern eifrig, auch nicht als die über die Anteile herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet.“ Petrus hat es hier sehr deutlich gesagt. Er hatte seine Lektion gelernt. Er konnte solch ein Wort sagen, weil er wusste, dass dies ein Problem in der Gemeinde war. Wenn die dienenden Brüder einfach und demütig im Geist leben würden, dann würde ihr Dienst keine Probleme verursachen.
In Vers 4 heißt es weiter: „Und wenn der Oberhirte offenbar geworden ist, werdet ihr den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit empfangen.“ Wenn alle Dienenden gemäß diesem Prinzip handeln würden, dann bekämen sie eine herrliche Belohnung, wenn der Herr zurückkommt. Wenn nicht, dann werden sie ernsthaft gezüchtigt werden, wenn der Oberhirte erscheint. Einige empfangen dann einen Siegeskranz, andere werden gezüchtigt. Deshalb müssen wir alle lernen, nicht über die Geschwister zu herrschen. Wir sind alle Diener des Herrn. Das Wort Gottes sagt uns, dass wir als Diener Gottes nicht unsere Mitsklaven misshandeln dürfen. Alle Heiligen sind Diener Gottes, nicht nur die dienenden Brüder. Wir müssen alle mit einem demütigen Geist dienen. So wird der Leib Christi in Liebe aufgebaut.
Das Vorbild Christi
Christus ist das Vorbild für unseren Dienst. Wir sind alle mit Philipper 2:5-8 vertraut, aber leider praktizieren wir es nicht so: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war: Obwohl er in Gottes Gestalt war, sah er es nicht als einen Raub an, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst, nahm eines Sklaven Gestalt an und wurde den Menschen gleich, und, in der Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.“ Diese Stelle ist sehr kostbar. Das ist das Vorbild, das Christus uns gelassen hat. Paulus hat es sehr klar gesagt: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war.“ Wie gut wäre es, wenn die Gemeinden solche Boten hätten! Warum hat der Herr Jesus das getan? Weil er uns wirklich liebt. Wenn unser Dienst nicht aus Liebe für ihn geschieht, ist unsere Haltung anders. Wie oft halten wir uns selbst für fähig, begabt, können alles tun und streben danach, großartig vom Herrn benutzt zu werden, und dennoch ist die Liebe Christi nicht in uns? Daher wird alles, was wir tun mögen, nicht vor Gott zählen. Manche Verantwortlichen befehlen den Geschwistern dies und das zu tun, als ob das von ihnen erwartet würde. Wenn dann die Arbeit nicht richtig ausgeführt wird, werden die Heiligen noch gerügt. Oftmals hast du selbst keine gute Arbeit gemacht – hat dich der Herr dann gescholten? Der Herr Jesus kommt dennoch zu dir und ermutigt dich, hilft dir und unterstützt dich. Dennoch ärgern wir uns über die Heiligen und kritisieren sie, wenn sie in ihrem Dienst in der Gemeinde keine gute Arbeit machen. Sie dienen ja nicht uns, sondern dem Herrn. Wir sollten ihnen helfen und sie ermutigen, besser zu dienen. Richte die anderen nicht, sondern warte auf das Gericht des Herrn.
Denke an die Worte von Petrus: Werdet Vorbilder der Herde. Wenn die Geschwister nicht gut dienen, dann solltest du ihnen ein gutes Vorbild sein und mit ihnen zusammen dienen. Das ist die beste Ermutigung. So hat der Herr Jesus seine Jünger trainiert und ihnen geholfen. Er selbst war ihr bestes Vorbild. Wenn der Herr ihnen nur eine Botschaft gegeben hätte, wären die Jünger ganz sicher nicht tief berührt worden. Das hätte nicht funktioniert. Aber sie haben gesehen, wie ihr Herr solch ein Vorbild ausgelebt hat – ein Vorbild in seinen Handlungen und seiner Person, seiner Liebe und seinem Erbarmen, seiner Weisheit und seiner Geduld, seiner Demut und seiner Sanftmut, im Waschen ihrer Füße und letztlich in seinem Leiden und seinem Tod am Kreuz. Solch ein Vorbild konnten sie ihr Leben lang nicht vergessen! Obwohl Paulus nicht anwesend war, konnte er dennoch das Vorbild Christi aufschreiben, weil er die Wirklichkeit im Geist und durch den Heiligen Geist berührt hatte.