Wir haben bereits gesehen, wie wichtig diese drei Punkte sind, die der Apostel Johannes an die jungen Männer schreibt. Sie sollen stark sein durch das Wort Gottes, um den Bösen zu überwinden.
Doch wie genau kann man den Bösen überwinden? Denn schließlich kommt der Böse nicht mehr in der äußeren Form einer Schlange oder begegnet uns als ein großer feuerroter Drache. Wenn er als eine „echte“ Schlange käme, wüssten wir sofort, dass es der Teufel ist. Heute allerdings arbeitet er versteckt. Daher zeigt uns Johannes, hinter welchen Dingen der Teufel sich verbirgt. Erst wenn wir sehen, wohinter sich der Böse versteckt, können wir ihn durchschauen und ihn überwinden. Was sind seine Taktiken?
1. Sünde
Das Erste, was der Feind versucht, ist uns durch Sünde zu Fall zu bringen. Die erste Sünde, zu der er den Menschen verführte, war Ungehorsam gegenüber Gottes Gebot (vgl. 1.Mose 3:1). Es gibt viele weitere Sünden, zu denen er uns anstachelt (vgl. Röm. 1:29-31). Wer die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde und damit unter der Sklaverei Satans (Joh. 8:34; 1.Joh. 3:8). Johannes zeigt, wie wir die Sünde überwinden können: Durch Christus, der kam, um die Werke des Teufels aufzulösen!
2. Verdammnis
Nachdem der Teufel uns zu Fall gebracht hat, beginnt er sofort, uns zu verklagen. Sogar heißt es in Offenbarung 12:10, dass er Tag und Nacht vor Gott steht und uns verklagt. Wenn immer wir etwas Schlechtes getan haben, bringt er Gott seine Anklage gegen uns vor. Und selbst, wenn wir nichts Schlechtes getan haben, greift er uns vor Gott an, wie wir es an dem Beispiel Hiobs sehen (Hiob 1:6-11). Deswegen wird der Satan auch der Widersacher und der Verkläger der Brüder genannt (Offb. 12:9-10).
Der Apostel Johannes wusste, dass viele junge Leute mit Verdammnis zu kämpfen haben. Daher ermutigt er und zeigt uns Christus, den Fürsprecher und das Sühnopfer unserer Sünden:
Wenn wir für unsere Fehler und Sünden aufrichtig Buße tun, dann wird uns der Vater vergeben und wir dürfen uns nicht verdammen lassen.
3. Die Welt
Direkt nachdem Johannes den jungen Männern schreibt, den Bösen zu überwinden, fügt er hinzu:
Die Welt ist ein System Satans. Er hat sie aufgebaut, um insbesondere die jungen Menschen von Gott abzulenken. Es gibt so viele Angebote der Welt in unserer heutigen Zeit: Man kann sich in allen möglichen Hobbys oder Jobs verwirklichen. Die Welt beinhaltet alles das, was über das hinausgeht, was wir als Menschen zum Leben brauchen.
Johannes schreibt sehr klar: Wenn wir die Welt lieben, ist kein Platz mehr in uns für die Liebe zum Vater. Wir können nicht zwei Herren dienen. Vielleicht denken wir, die Welt sei doch gar nicht so böse. Doch durch den Johannesbrief erkennen wir, dass der Teufel sich hinter diesem System verbirgt.
Wir können uns ein Beispiel an dem jungen Daniel nehmen, der sich fest in seinem Herzen vornahm, sich nicht durch die Lüste der Welt zu verunreinigen:
4. Die Antichristen
Nachdem Johannes zeigte, dass sich der Teufel hinter der Welt verbirgt, fährt er fort und gibt eine weitere ernsthafte Warnung:
Es ist nicht mehr viel Zeit, bis der Herr zurückkommt. Daher bietet der Feind alles auf, um die Menschen von dem Herrn wegzuziehen. Johannes schreibt von vielen Antichristen, die auftreten. Wir kennen den Antichrist, das Tier aus Offenbarung 13. Aber wer sind diese Antichristen? Das beantwortet er uns im nächsten Vers:
Er sagt, sie sind von uns ausgegangen. Das bedeutet, unter diesen Antichristen sind auch wahre Christen. Heute gibt es viele Antichristen im Christentum. Nicht, dass es besonders schlimme Menschen wären. Vielmehr zeigen uns der Herr Jesus und die Apostel, dass diese falschen Propheten sich in einem Schafspelz verkleiden. Man sieht ihnen äußerlich nicht an, dass sie Wölfe sind. Es sind sogar häufig gerade solche aus unserem direkten Umfeld, die wir gut kennen und denen wir vertrauen (vgl. Apg. 20:30). Durch ihre süßen Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen (Röm. 16:18). Daher dürfen wir nicht zu arglos sein.
Sobald sich junge Menschen aufmachen, dem Herrn konsequent nachzufolgen, werden Christen kommen und ihnen Dinge sage wie „Sei nicht so radikal“, „die geistlichen Opfer braucht man nicht“ oder „Jesus wird noch lange nicht wiederkommen“. Das sind solche süßen Worte, denen wir kein Gehör schenken dürfen. Alles, was uns gesagt wird, müssen wir durch die Heilige Schrift und die Salbung prüfen.
„Antichrist“ bedeutet „Gegen-Christus“. So kann jeder, der mit hinterlistiger Absicht Menschen davon abhält, dem Herrn zu folgen, ein Antichrist sein. Es kann sogar sein, dass die eigene Mutter versucht, von der Nachfolge abzuhalten (vgl. Mt. 12:46)!
Wie können wir die Antichristen überwinden? Johannes schreibt dazu:
Wir brauchen denjenigen in uns, der größer ist als der in der Welt ist!
Stärkung des inneren Menschen durch Gebet mit allen Heiligen
Paulus zeigt uns noch einen weiteren Weg, wie wir stark werden: durch Gebet. Sein Gebet in Epheser Kapitel 3 ist ein wichtiges Vorbild für uns:
Er betet dafür, dass die Heiligen mit Kraft gestärkt werden hinein in den inneren Menschen. Er wusste, wie wichtig das ist, um mit dem Herrn voranzugehen.
Auch zeigt er, dass es nicht als Einzelner möglich ist, sondern nur „mit allen Heiligen“. Das erinnert uns daran, dass auch Johannes nicht einfach an einzelne Gläubige schrieb, sondern an „die jungen Männer“. Der Herr möge mit uns eine starke, junge Mannschaft für sein Reich bekommen, die das Böse überwindet!