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Selig sind die Armen im Geist (Teil 1)

Selig sind die Armen im Geist, denn ihnen gehört das Reich der Himmel! (Matthäus 5:3)

Jemand der arm ist, weiß sehr genau, wo es ihm mangelt. Er kann den Mangel beim Namen nennen. Wie ist es bei uns? Erkennen wir unseren Mangel? Oftmals beschränkt sich das Bewusstsein unserer Mängel nur auf das Materielle. Wenn wir uns die Frage stellen, was wir an materiellen Gütern noch alles benötigen, dann können die meisten wahrscheinlich sofort eine lange Liste anfertigen. Wie ist es, wenn es um geistliche Dinge geht? Wenn wir zum Beispiel an unser Gebet denken, erkennen wir, dass unser Fokus oft auf unsere eigenen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Doch wie ist unser Bewusstsein für unseren Mangel an Christus? Verspüren wir den Mangel an der Wirklichkeit von Christi Leben in unserem Alltag? Sehen wir den Bedarf, Christus mehr zu leben? Im Buch Offenbarung gibt es eine Gemeinde, die von Christus ermahnt wird:

Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich und arm und blind und bloß bist. (Offenbarung 3:17)

Wie oft begnügen wir uns beispielsweise damit, die richtige Lehre der Schrift zu kennen? Oder wir begnügen uns damit, wenn jemand über einen Vers oder ein Thema eine Predigt geben kann. Vielleicht geben wir uns auch zufrieden, in der „richtigen“ Gemeinde zu sein. Ist das schon genug? Gott wird uns nicht daran messen, was wir über sein Wort wissen oder in welche „Gemeinde“ wir gehen. Die Frage Gottes wird lauten: Ist Christus unser Leben?

Den Mangel erkennen

Wie ist es beispielsweise mit unseren Wünschen und unserem Denken? An was hängt unser Herz und worauf ist es ausgerichtet? Auf das Reich Gottes oder auf irdische Dinge?

Sind unsere Gedanken auf die himmlischen Dinge ausgerichtet? Denken wir darüber nach, wie das Reich Gottes sich ausbreiten kann? Haben wir ein Herz für die Menschen, die der Herr Jesus noch erretten möchte? Fragen wir den Herrn, wie wir andere Menschen geistlich versorgen und ermutigen können? Oder sind unsere Gedanken irdisch, voll von Sorgen über irdische Belange wie das Studium, Arbeit, Familie, Kinder oder Partnersuche?

Auch in unserem Reden haben wir oft noch viel Mangel: Kommen aus unserem Mund Worte der Gnade, die nützlich sind für den Aufbau des Reiches Gottes, oder ist unser Reden unnütz? Bauen wir auf und bringen den Frieden Gottes in unsere Umgebung oder ist unser Reden leer und bewirkt vielleicht sogar Streit und Zwietracht?

Wir sind Botschafter an Christi statt und sollen die Menschen ermahnen, dass sie sich mit Gott versöhnen lassen (vgl. 2.Korinther 5:20). Aber wie sieht unser Evangelium aus? Sind wir gleichgültig, haben wir Menschenfurcht oder legen uns Ausreden zurecht, um das Wort nicht reden zu müssen? Oder machen wir unseren Mund auf, wenn wir mit unseren Arbeitskollegen, Bekannten und Freunden zusammen sind? Warnen wir die Menschen vor dem ewigen Verderben im Feuersee, wenn sie Christus nicht aufgenommen haben? Reden wir die Wahrheit über die Gesetzlosigkeit, Unmoral und Sünde in unserer Gesellschaft? Zeigen wir ihnen Christus als den Erlöser und Retter, der in Kürze wiederkommen, und seine Gerechtigkeit auf dieser Erde bringen wird? Oder bleiben wir stumm, obwohl wir das alles wissen?

Das Wort sagt uns, dass wir allezeit beten sollen (vgl. 1.Thessalonicher 5:17). Tun wir das? Beten wir in unserem Alltag, dass Gottes Reich auf die Erde kommt, dass die Ungerechtigkeit ein Ende nimmt und dass seine Gerechtigkeit endlich auf diese Erde kommt? Dass der Überrest gesammelt wird, die Gemeinde gebaut und vollendet wird? Stehen wir mit den Geschwistern, den Familien, den Kollegen, Kontakten und ringen wir für sie im Gebet, damit sie gestärkt werden und der Herr sie errettet, mit uns aufbaut und vollendet?

Sind wir Trauernde (vgl. Matthäus 5:4), haben Mitempfinden mit unseren Mitmenschen, damit sie vor Gott als bewährt dargestellt werden und das Ziel des Glaubens erreichen? Wie ist unser Verhalten, wenn wir bei unserem Nächsten eine Verfehlung erkennen? Ist unser Herz dann voller Kritik oder bringen wir unseren Nächsten im Gebet und mit einem trauernden Herzen vor den Herrn und bitten für ihn um Gnade?

Wir müssen anerkennen, unser Mangel an dem Leben Jesu ist noch sehr groß. Und es gibt noch sehr viele Beispiele, die wir nennen könnten – besonders, wenn wir Matthäus 5-7 lesen.

Bittet, so wird euch gegeben

Wer arm ist, der hat nichts von sich selbst. Aber er kann einen Reichen bitten, dass er ihm gebe. Jesus ermutigt uns, den Vater zu bitten:

Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! (Lukas 11:9)

Wenn wir unseren Mangel an Christus erkennen, dann ist das gut. Es soll aber nicht dazu führen, dass wir aufgeben oder resignieren. Es soll uns stattdessen dazu bewegen, Gott zu suchen und ihn zu bitten, dass er den Mangel ausfüllt, indem er seine Gesetze auf unser Herz schreibt. Es ist ein gutes Gebet zu sagen: „Vater, gib mir bitte einen armen Geist.“ Ein solches Gebet, mit der wahren Absicht, das zu erfahren und zu leben, hört Gott, der Vater, sehr gerne. Er ist ja unser Vater! Er wird es sicherlich beantworten. Manchmal kann es auch sein, dass wir ein paar Mal bei ihm anklopfen müssen. Er möchte gerne sehen, dass es wirklich unser Anliegen ist, seinen Sohn Jesus Christus zu erfahren und gemäß seiner Verfassung zu leben. In Lukas 11:13 heißt es:

Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!

Das Wort Gottes verspricht uns kein Leben ohne Schwierigkeiten. Vielmehr möchte uns der Vater seinen Heiligen Geist geben. Der Heilige Geist ist es, der uns hilft, in die Wirklichkeit des Wortes Gottes zu kommen, wie in Johannes 16:13 geschrieben steht:

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten.

Wie wir den Geist spezifisch erfahren können, dazu mehr in Teil 2.

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