Wir sollten nicht meinen, dass wir automatisch umgewandelt werden. Obwohl viele seit über fünfzig Jahren Christ sind, sind sie immer noch dieselben geblieben – es gab keine Veränderung, keine Umwandlung. Das zeigt, dass ihr Christenleben tot ist. Wenn wir tot sind, setzen Auflösung und Verwesung ein und Wachstum und Veränderung sind gänzlich ausgeschlossen. Wenn euer Kind fünfzig Jahre lang auf dem gleichen Wachstumsstand bliebe, würdet ihr euch sicher Sorgen machen und euch fragen: „Was ist mit meinem Kind los?“ Ihr würdet den Arzt aufsuchen, um das Problem herauszufinden.
Kinder machen immer Fortschritte, vom Kindergarten bis zur Hochschule. Sie verändern sich ständig und lernen immer neue Dinge. Wie sieht es mit Gottes Kindern aus – ist es normal, dass sich bei ihnen nichts verändert? Selbst in meinem hohen Alter trachte ich nach Umwandlung und möchte vorangehen. Solange ich noch auf dieser Erde lebe, brauche ich mehr und mehr Umwandlung. In den kommenden vier Jahren muss ich weiter umgewandelt werden. Jeder Tag, jeder Monat, jedes Jahr sollte dazu genutzt werden. Es sollte uns sehr beunruhigen, wenn sich unser Christenleben nicht zum Positiven verändert. Wenn du ein Christ bist, der sich nicht verändert, kannst du nicht vorangehen; du steckst fest und kannst die Priesterschaft nicht ausüben. Wie Gottes Volk in Maleachi, werdet ihr den Vater gemäß der alten Traditionen anbeten.
Die Umwandlung Jakobs ist nichts Theoretisches, keine Lehre. Es geht darum, dass der Herr wünscht, dass jeder Einzelne von uns jeden Tag, jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr mehr umgewandelt wird. Seid darin eins mit dem Herrn und sagt ihm: „Herr, verändere mich. Ich will nicht so bleiben, wie ich bin. Ich will nicht, dass böse Dinge in meinem Herzen sind. Ich will sie ausfegen! Herr, zeige mir, wie ich das tun kann und stärke meinen inneren Menschen.“ Lasst den Herrn nicht so einfach gehen, sonst werdet ihr euch nicht ändern. Wenn ihr euch ändern wollt, müsst ihr mit dem Herrn zusammenarbeiten. Wenn ihr in der Schule die Abschlussprüfung bestehen wollt, müsst ihr dafür hart arbeiten und lernen, sonst schafft ihr es vielleicht nicht. Um verherrlicht zu werden, brauchen wir ein Verlangen nach mehr Umwandlung. Dadurch gewinnen wir mehr von Christus, mehr Herrlichkeit, mehr Ausdruck, mehr Wirklichkeit und Substanz, so dass wir selbst und auch andere die Veränderung erkennen können. Paulus spornte Timotheus an, damit seine Fortschritte allen offenbar würden. (vgl. 1.Tim. 4:15). Wenn die Menschen keine Veränderung an uns sehen können, haben wir uns nicht verändert. Möge der Herr uns dieses Anliegen aufs Herz legen.
Wenn wir lesen: „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst“, dann sollen wir erkennen, dass der Herr über uns spricht. Denkt nicht, dass es ausreichend ist, wenn ihr nur von Umwandlung gehört habt. Was nützt es, wenn ihr darüber Bescheid wisst. Die Frage ist: Seid ihr selbst umgewandelt? Die Ehefrau soll ihrem Ehemann sagen, ob er sich verändert hat, und der Ehemann soll seiner Frau sagen, ob sie sich verändert hat. Und die Eltern sollen ihren Kindern sagen, ob sie sich verändert haben. Wir im Gemeindeleben müssen eine Veränderung zu mehr Herrlichkeit aufweisen und keine Veränderung zum Schlechten.
Die Umwandlung geschieht durch seine Liebe und unsere Liebe zu ihm. Die Liebe ist ein bedeutender Faktor für unsere Umwandlung. Wenn die Liebe fehlt, ist es schwierig, sich zu ändern. Aufgrund seiner großen Liebe rettet er uns fortwährend, verändert uns und wandelt uns um. Bis heute gibt es noch Dinge in meinem Leben, bei denen ich dem Herrn sage: „Herr, ich möchte mich ändern, bitte hilf mir dabei. Was immer es kostet, verändere mich, bis ich vollkommen bin.“ Wir sollen vollkommen sein, wie er vollkommen ist. Es ist notwendig, bis zum Äußersten gerettet und völlig geheiligt zu werden – Geist ganz, samt Seele und Leib, um heilig und untadelig zu sein bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus (vgl. 1.Thess. 5:23). Ich bitte ihn: „Herr, tue dein Werk an mir – nicht erst nach deinem Kommen, sondern schon vor deinem Kommen.“ Die Priesterschaft sollte die Liebe Gottes kennen. Wenn dem nicht so ist, fällt es uns leicht, Anstoß zu nehmen, uns zu ärgern, aufzugeben und zu gehen. Wenn du in deiner Familie von deinem Vater gescholten wirst, oder wenn dir etwas nicht passt, gehst du dann auch einfach weg? Wenn du Esau bist, stark in deinem Selbst und schnell beleidigt, besteht die Gefahr, dass du dein Erstgeburtsrecht verkaufst und dein Erbe verlierst.