Der HERR sagte den Priestern in Maleachi 1, dass sie seinen Namen verächtlich machten: „Aber ihr fragt: »Womit haben wir deinen Namen verächtlich gemacht?« (V. 6). Die Priester waren sich nicht einmal darüber bewusst was sie taten. Das Gleiche gilt für uns heute: „Herr, du sagst, wir verachten deinen Namen, aber jeden Sonntag, wenn wir zusammenkommen, scheint es doch, dass wir deinen Namen ehren.“ Aber das ist nur am Sonntag – und vielleicht ehren wir Gott nicht einmal am Sonntag, weil wir nur aus Gewohnheit zur Versammlung kommen: „Oh, es ist Sonntag, und ich muss zur Versammlung gehen.“ Von Montag bis Samstag tun wir aber, was wir wollen. Ihr meint vielleicht, dass Gott nicht weiß, was ihr tut und dass ihr ihn täuschen könnt. Der Herr Jesus sagte in Matthäus 15:8: „Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir.“
Sie verachten den Tisch des Herrn
Die Priester fragten: „Womit haben wir deinen Namen verächtlich gemacht?“ Der Herr antwortete: „Damit, dass ihr auf meinem Altar verunreinigtes Brot darbringt! Aber ihr fragt: »Womit haben wir dich verunreinigt«? „Damit, dass ihr sagt: „Der Tisch des HERRN ist verachtenswert!“ (Mal. 1:7). In ihren Herzen verachteten sie den Tisch des Herrn. Die Versammlung mag 1–2 Stunden gehen und ihr schaut ständig auf die Uhr. Und wenn die Versammlung dann zwei Stunden dauert, stöhnt ihr: „Oh, wie lange noch?“ Viele Christen tun das und verachten dadurch den Tisch des Herrn. Du nimmst zwar an seinem Tisch teil, aber du weißt nicht einmal, was du da isst und trinkst. Lest noch einmal 1.Korinther 11. Der Herr war sehr zornig über die Gemeinde in Korinth, denn als sie zum Tisch des Herrn kamen, nahmen sie ihre eigene Mahlzeit und den Tisch des Herrn gleichzeitig. Der Herr sagte, dass sie sich selbst zum Gericht aßen und tranken (vgl. 1.Kor. 11:29). Aus diesem Grund waren viele von ihnen krank, und einige starben sogar. Dem Herrn wäre es lieber, jemand würde die Türen zuschließen, damit sie den Tisch des Herrn nicht mehr halten könnten (vgl. Mal. 1:10), denn es ist besser, ihn gar nicht zu halten, als so, wie sie es taten! Bedenkt, dass wir es mit dem großen, lebendigen Gott zu tun haben.
„Und wenn ihr ein blindes Tier zum Opfer bringt, ist das nichts Böses“ (Mal. 1:8a). In 2., 3. und 5.Mose verlangt Gott, dass jedes Opfer, das ihm dargebracht wird, makellos sein muss. Du sollst ihm kein Lamm bringen, dem ein Ohr oder ein Fuß fehlt, oder ein krankes Lamm, das du selbst nicht essen oder aufziehen würdest. Der Herr sagte: „Wenn ihr ein blindes Tier zum Opfer bringt“ – selbst wenn es nur auf einem Auge blind ist, ist es fehlerhaft – „ist das nichts Böses?“ In den Augen Gottes ist es böse, weil dieses Tieropfer Christus repräsentiert, und Christus ist vollkommen. Er ist das Lamm ohne Fehler; in ihm gibt es keine Sünde. Unser Herr ist vollkommen, wie kann man also etwas, das nicht vollkommen ist, Gott darbringen? Gott wird es niemals annehmen. Er ist Gott. „Und wenn ihr ein lahmes oder krankes darbringt, ist das auch nichts Böses? Bringe es doch deinem Statthalter! Wird er Wohlgefallen an dir haben oder dich freundlich beachten? spricht der HERR der Heerscharen“ (Mal. 1:8b). Der Herr spricht in unserer Sprache – in einer Sprache, die jeder verstehen kann.
„Und nun besänftigt doch das Angesicht Gottes, damit er uns gnädig sei! Wird er, weil so etwas von eurer Hand geschehen ist, jemand von euch freundlich beachten? spricht der HERR der Heerscharen.“ (Mal. 1:9). Als der Herr auf dieser Erde war, wusste er, dass der Vater auf ihn hört und seine Gebete beantwortet, weil er immer das tat, was dem Vater wohlgefällig war (vgl. Joh. 8:29). Angenommen, du tust immer Dinge, die dem Vater nicht gefallen, und plötzlich brauchst du ihn und bittest ihn: „Herr, hilf mir! Tue das für mich!“ Dann wird er dir antworten: „Ich habe so oft zu dir geredet, aber du hast nicht auf mich gehört! Und jetzt, wo du etwas brauchst, kommst du zu mir?“ Kein Wunder, dass er oft „nein“ sagt, wenn wir ihn um etwas bitten.
Gottes Empörung über das entwürdigende Verhalten der Priester
„Wäre doch nur einer unter euch, der die beiden Torflügel zuschlösse. „Der Herr würde es vorziehen, wenn die Tür der Versammlungshalle – oder seines Tempels zu jener Zeit – geschlossen würde, „… damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar Feuer anzündet!“ (Mal. 1:10a). In dieser Situation würde alles, was wir für Gott tun würden, vergeblich sein, weil Gott es nicht annehmen würde. Wenn du dich z.B. verlobst und deiner Verlobten einen gefälschten Diamanten schenken würdest, würde sie die Verlobung auflösen. Wir müssen Gott das geben, was ihm zusteht, etwas Echtes. Bringt ihm nicht einfach irgendetwas „in letzter Minute“; er wird es nicht annehmen.
„Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der Herr der Heerscharen“ (Mal. 1:10b). Gott hat nur Gefallen an seinem geliebten Sohn. Gott, der Vater, hat mehrmals gesagt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Mt. 3:17; 17:5; 2.Petr 1:17). Wenn wir Gott, unserem Vater, als ein Opfer irgendetwas anderes bringen als seinen Sohn, wird er keine Freude daran haben. Wir müssen wissen, worüber er sich freut. Es ist nicht einfach, die Priesterschaft zu praktizieren. Aber jetzt ist es an der Zeit, dass wir wirklich wissen, was Gott von uns verlangt. Gott sagt sehr deutlich: „und die Opfergabe, die von euren Händen kommt, gefällt mir nicht!“ (Mal. 1:10c). Selbst das Futter für einen Hund muss zubereitet werden; der Hund wird kein in Sojasoße gedipptes Papier fressen wollen, weil es kein richtiges Futter ist. Und wir bringen Gott ein Opfer dar. Meint ihr, Gott weiß nicht, was wir ihm darbringen? Bringt also nicht einfach irgendetwas mit, sondern bereitet es sorgfältig vor! Deshalb nehmt die Empfehlung in Lied 495 ernst: „Möge der Geist uns täglich lehren, die Opfer zu bereiten.“ Für unsere Opfergaben brauchen wir Vorbereitung!