In Hebräer 10:5-7 lesen wir: „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. An Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme … deinen Willen, Gott, zu tun.“ Das Brandopfer bedeutet, dass Jesus Christus ein Mensch wurde, um den Willen Gottes zu erfüllen (Joh. 4:34). Er führte ein Leben, das dem Vater, der ihn gesandt hatte, völlig gehorsam und in jeder Hinsicht wohlgefällig war (Joh. 8:29). Eigentlich sollten wir Christen solche Menschen sein, aber wegen unserer gefallenen Natur sind wir unfähig, solch ein Leben zu führen. Aus diesem Grund sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus, damit er das Brandopfer sei, um des Vaters Willen vollständig auszuführen.
Christus – der Einzige, der dem Vater absolut gehorsam ist
Der Apostel Paulus hat uns in Philipper 2:5-8 eine einzigartige Beschreibung unseres Herrn Jesus Christus als dem Brandopfer gegeben: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war: Obwohl er in Gottes Gestalt war, hielt er nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern machte sich selbst zu nichts, nahm die Gestalt eines Sklaven an und wurde den Menschen gleich, und, in der Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.“
Wir danken dem Herrn, dass er für unsere Erlösung und die Vergebung unserer Sünden gestorben ist. Er ist jedoch nicht nur gekommen, um unser Sündopfer zu sein, sondern die Schrift zeigt uns, dass er auch das Brand- und Speisopfer ist. Dies wird von vielen Christen nicht erkannt. Wie Hebräer 10:5-7 zeigen, kam der Herr Jesus in erster Linie als Mensch, um Gottes Willen zu tun. Der erste Mensch, Adam, versagte, als er in Sünde fiel und eins wurde mit Gottes Feind, Satan. Nun kam Jesus Christus als der zweite Mensch, der letzte Adam (1.Kor. 15:45-47), damit er den Willen Gottes erfülle. Als er nur zwölf Jahre alt war, fanden ihn seine Eltern, die drei Tage lang nach ihm gesucht hatten, im Tempel, „wie er mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Und alle, die ihn hörten, waren voll Staunen über sein Verständnis und seine Antworten“ (Luk. 2:46-47). Auf die Frage, warum er das getan habe, antwortete Jesus: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“ (V. 49). Wer von uns kümmerte sich um die Angelegenheiten unseres himmlischen Vaters, als wir zwölf Jahre alt waren? Wir spielten wahrscheinlich Ball oder andere Spiele, und als wir älter wurden, ließen wir uns von anderen Dingen ablenken. Wir kümmern uns um unsere Ausbildung, unsere Familie, unseren Beruf oder unser Geschäft und natürlich auch um unseren Urlaub! Wir nehmen uns nicht viel Zeit für die Bedürfnisse unseres himmlischen Vaters – vielleicht nur ein oder zwei Stunden am Sonntagmorgen im Gottesdienst. Und wenn wir ihm gerne dienen möchten, dann tun wir es gemäß unseren eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Aber haben wir jemals den Vater gefragt, was sein ewiger Plan und seine Absicht mit dem Menschen auf dieser Erde ist?
Jesus war völlig anders als wir, er war absolut eins mit dem Vater für dessen Vorsatz. Er begann seinen Dienst im Alter von 30 Jahren (Luk. 3:23), genau wie im Gesetz des Priestertums vorgegeben (4.Mo. 4:3). Durch Leiden lernte er Gehorsam (Hebr. 5:8) und erfüllte innerhalb von 3 1/2 Jahren das, wozu der Vater ihn gesandt hatte. Er sagte einmal zu seinen Jüngern: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Joh. 4:34). Daher konnte er am Kreuz sagen: „Es ist vollbracht!“ (Joh. 19:30). Seinen Dienst auf der Erde hat er so beschrieben: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was immer jener tut, das tut ebenso auch der Sohn“ (Joh. 5:19). Weiter sagte er: „… Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke“ (Joh. 14:10). „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10:30). Der Herr konnte sogar sagen: „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“ (Joh. 14:9). Welch ein wunderbarer Diener Gottes (Jes. 42:1-4), ein wahres Brandopfer als ein lieblicher Wohlgeruch für den Vater! Wir hingegen sind oft vermessen, wenn wir versuchen, Gottes Werk zu tun; wir sagen und tun viele Dinge ohne ihn, weil wir Christus nicht als unser Brandopfer kennen. Wir sollten uns darin üben, Jesus Christus als ein solches Brandopfer zu schätzen und zu erfahren, um so zu werden wie er.
Das geschieht nicht über Nacht. Genau aus diesem Grund müssen wir das Brandopfer täglich erfahren. Es gibt jeden Tag so viele Möglichkeiten für uns, den Herrn als das Brandopfer anzuwenden. Wann immer der Herr dir sagt: Beende das, was du gerade tust, um etwas Zeit mit mir zu verbringen, hast du die Gelegenheit, Christus als das Brandopfer zu erfahren, indem du ihm gehorchst. Wenn wir nur aufmerksam wären, würden wir tatsächlich erkennen, dass uns die Salbung ständig ermutigt zu tun, was Gott von uns möchte. Leider ignorieren wir oft seine Leitung und betrüben den Heiligen Geist durch unseren Ungehorsam. Es braucht viel Zeit, Gehorsam zu lernen. Als ein Jünger des Herrn Jesus machte Petrus am Anfang viele Fehler, aber mit der Zeit lernte er seine Lektionen und wurde ein treuer Diener Gottes, ganz eins mit Gottes Willen und Plan. Alle Apostel durchliefen den gleichen Prozess und waren treu bis zum Ende, sogar bis zum Ende als Märtyrer.
Der Apostel Paulus war ein gutes Vorbild für die Gläubigen. Er sagte: „Ich bin mit Christus gekreuzigt, ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir …“ (Gal. 2:19-20). Er wollte nicht sich selbst leben, sondern Christus Jesus in sich leben lassen. In Philipper 1:21a sagte Paulus: „Denn zu leben ist für mich Christus“, und in 2.Korinther 5:9: „Deshalb eifern wir auch darum, wir seien daheim oder nicht, dass wir ihm wohlgefallen“. Als Paulus auf dem Weg nach Jerusalem war, flehten viele ihn an, nicht dort hinzugehen, weil sie die Gefahr dort ahnten; aber er antwortete: „… Denn ich bin bereit, in Jerusalem nicht nur gebunden zu werden, sondern auch für den Namen des Herrn Jesus zu sterben“ (Apg. 21:13b). Bestimmt kannte er Christus als das Brandopfer und war bereit, Gott selbst bis zum Tod gehorsam zu sein. Diese Veränderung geschah nicht über Nacht. Weil alle Apostel lernten, diesen wunderbaren Christus als Brandopfer zu leben, waren sie am Ende bereit, ihr Leben für den Willen Gottes als Trankopfer auszugießen. Die Art und Weise wie sie lebten und Gott dienten, sollte uns ein Vorbild sein.