Um heilig zu sein, müssen wir nicht nur gereinigt, sondern auch gesalbt werden. Mit der Salbung fügt Gott sich uns selbst hinzu. Deshalb ist das heilige Salböl mehr als nur reines Olivenöl. Es wurden ihm Myrrhe, Zimt, Kalmus und Kassia hinzugefügt. Das bedeutet, dass alles, was Christus in Seiner Fleischwerdung durchlebt hat, Seine Leiden, die feine Menschlichkeit, die Kreuzigung, die Kraft seiner Auferstehung, die den Tod verschlingt, einschließlich seiner Auffahrt, diesem einen Hin reinen Öls hinzugefügt wurden. Wir wollen erkennen, dass es nicht „nur“ der Geist Gottes ist, sondern der Geist Jesu Christi, ja Christus selbst, der in uns wohnt (vgl. Röm. 8:9-10). Das ist wirklich wunderbar. Die Juden kannten Gott, konnten aber ohne Christus und Sein vollbrachtes Werk nicht zu Ihm kommen. Gott kann uns nicht annehmen ohne das Blut, welches das Lamm Gottes für uns vergossen hat.
Der Heilige Geist umfasst das ganze Werk Christi
Johannes 7:37-39: „Aber am letzten Tag, dem großen Tag des Festes, stand Jesus da, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies sagte er aber von dem Geist, welchen die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht, denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“ Als der Herr dieses Wort sprach, war der Geist noch nicht „bereit“. Der Herr musste noch durch den Tod gehen und durch Seine Auferstehungskraft die Sünde und den Tod verschlingen. Durch Seine Auffahrt zum Thron beendete der Herr Sein irdisches Werk, das zum Ziel hat, auch uns auf den Thron zu bringen. Durch die Errettung ist für uns ein Platz auf dem Thron vorgesehen. Deshalb musste der Herr alle notwendigen Schritte erfüllen, damit das Salböl vervollständigt werden konnte. Erst dann war der Geist Gottes bereit, ausgegossen zu werden. Das Salböl musste zuvor noch mit der genauen Zusammensetzung an Gewürzen bereitet werden, damit es göttlich wirksam würde, uns zum Ziel zu bringen. Alles, was Christus in seinem Menschsein vollbracht hat, Sein Leiden, Sein Tod am Kreuz, die Kraft seiner Auferstehung und Seine Auffahrt ist vollständig, und es fehlt nichts. Deshalb liegt es an uns, wenn wir es nicht zum Thron schaffen. Es ist alles bereit. Lasst uns es ganz ergreifen. Lobt den Herrn!
Was Christus ist und was Er durch den Heiligen Geist vollbracht hat, kommt durch die Salbung in uns hinein. An Pfingsten wurde dieser kostbare Geist auf die Gläubigen ausgegossen. In der Pfingstbewegung schaut man vielfach nur, dass in Zungen geredet wird und dass viele äußere Heilungen und Wunder geschehen. Aus der Kirchengeschichte erkennen wir, dass diese Dinge uns nicht helfen können, Gottes heilige Natur in uns hinein zu salben. Die Salbung fließt vom Haupt Aarons in seinen Bart und bis zum Saum seines Kleides (vgl. Ps. 133). Sie fließt langsam, denn man kann sie nicht so schnell aufnehmen. Der Herr kann uns nicht über Nacht heiligen. Nachdem die Jünger am Pfingsttag mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden (vgl. Apg. 2:4), mussten sie danach immer wieder neu erfüllt werden. Es ist so wie beim Trinken von Wasser. Wir trinken nicht auf einmal drei Liter, sondern wir trinken Glas um Glas, Schluck um Schluck. Der Herr muss an uns arbeiten, damit wir Tag für Tag und fortwährend gesalbt werden. In unserem Alltag sind viele Gelegenheiten, uns an Ihn zu wenden und Ihn zu fragen: Herr, was ist mit dieser Sache? Die Salbung wird uns immer wieder und jeden Tag vieles lehren. Die Salbung ist eine Sache des Lebens, und dieses Leben ist ein heiliges Leben. Der Beweis für das Wachstum des Lebens in uns ist nicht äußerlich: die wirkliche Zunahme an Leben wird an der Heiligkeit gemessen. Einige Evangelisten waren großartige Redner und Lehrer, aber sie haben viele Christen betrogen und landeten schließlich im Gefängnis. Begabte Prediger können auch gleichzeitig sehr unheilig sein. Das ist eine Schande für den Namen des Herrn. Im Gegensatz dazu kam Paulus nicht ins Gefängnis, weil er den Heiligen Geld gestohlen hatte, sondern weil er das Evangelium gepredigt hatte. Das ist Herrlichkeit.
Christus – das heilige Priestergewand
Wir sollen lernen, Christus anzuziehen. (vgl. 2.Mo. Kap. 28). Als Sünder kann man zu Gott kommen, wie man ist, nicht aber als Priester, der Ihm dient. Wir können Ihm nicht auf unheilige Weise dienen. Die Heilige Schrift lehrt uns, heilige Priesterkleider anzuziehen, wenn wir Ihm dienen.
Es gibt zum Beispiel das Brustschild, das Ephod, einen Leibrock aus feinem Leinen, rein, heilig und weiß. In das äußere Gewand sind goldene, blaue, purpurne und scharlachfarbene Fäden eingewebt. Das alles sind die unterschiedlichen Aspekte unseres Herrn Jesus Christus. So wie es auch im Kolosserbrief 2: 9 heißt: „… denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ Die Herrlichkeit Gottes wurde sichtbar durch Seinen Leib, nämlich durch Sein Verhalten und Seine Handlungen. Paulus hat das erkannt und wollte auch Christus leben. Man kann mit dem Leib nicht allerlei unheilige Dinge tun und gleichzeitig geistlich sein. Das ist unglaubwürdig. Wenn wir Christus im Neuen Bund anziehen, legen wir kein kunstvoll gewobenes Priestergewand an wie im Alten Bund. Vielmehr ist Christus die Wirklichkeit und die Bedeutung der wunderschönen Farben: Seine göttliche und himmlische Natur. Er ist der einzige Mensch, der sagen konnte, dass Er vom Himmel, aus dem Schoß des Vaters, gekommen ist. „Der zweite Mensch ist aus dem Himmel“ (1.Kor. 15:47). Wenn ihr himmlisch sein wollt, dann müsst ihr Christus als den Himmlischen gewinnen.
Wir sind aus Staub gemacht, welches die Lieblingsspeise Satans ist. Staub schmeckt der Schlange besonders gut. Seid deshalb nicht irdisch gesinnt. Um himmlisch zu sein brauchen wir die blaue Farbe, die himmlische Natur Christi und auch die Farbe Purpur, die königliche Farbe, denn Christus ist der König. Das leuchtende Scharlachrot stellt die Errettung dar. Die weiße Leinwand bringt seine feine Menschlichkeit und seine Gerechtigkeit zum Ausdruck.
Wenn uns solch ein wunderbarer Christus vorgestellt wird, erweckt das in uns nicht ein Verlangen, auch so zu sein wie Er? Dann wird uns von Tag zu Tag ein kleines Stück Herrlichkeit hinzugefügt werden. Die Umwandlung mag langsam vorangehen, aber doch fortschreitend. Wir können stetig aufwärtsgehen – es ist die nach oben gerichtete Berufung unseres Herrn (vgl. Phil 3:14). Seid heilig! Wenn wir in 2.Mose 28 von dem wunderbaren Priestergewand des Hohepriesters lesen, können wir erkennen, welch einen herrlichen Christus wir haben. Je mehr wir Ihn sehen und genießen, desto mehr lieben wir auch die Heiligen und können sie auf unseren Schultern tragen. Dann lieben wir auch das heilige, himmlische Jerusalem mit seinen umgewandelten, kostbaren Steinen. Betet für die Umwandlung der Heiligen. Durch den Heiligen Geist führt der Herr Sein Umwandlungswerk an uns aus. Aber es bedarf unserer aktiven Zusammenarbeit mit Ihm, um Seine Priesterschaft zu gewinnen.
Wir sind ermutigt, weil wir erkennen, wie wichtig es ist, als Seine Priester heilig zu sein. Lasst uns auch Tag für Tag der Heiligung nachjagen und sie vollenden in der Furcht Gottes (vgl. 2.Kor. 7:1b). Lasst uns diesen wunderbaren Christus mit all Seinen Tugenden und Eigenschaften, die Er durch Sein menschliches Leben gewonnen hat, anziehen. Dies beinhaltet auch Seine Leidensbereitschaft. Jetzt sind wir an der Reihe. Es geht bei diesen Leiden aber nicht um die Erlösung, sondern um die Leiden für den Aufbau einer heiligen und herrlichen Gemeinde: „Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch fehlt an den Drangsalen Christi für seinen Leib, welcher die Gemeinde ist“ (Kol. 1:24). Lasst uns der Heiligkeit nachjagen, wie wir Christus und seinen unausforschlichen Reichtümern und Dimensionen nachjag