In Offenbarung Kapitel 1 stellt sich Jesus Christus in einer Weise vor, wie ihn kaum einer kennt. Seine Augen sind eine Feuerflamme, seine Füße sind glühendes Kupfer, aus seinem Mund kommt ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Er ist der große Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks. So einen Jesus kannte nicht einmal Johannes, obwohl er der „Lieblingsjünger“ Jesu war. Als Johannes ihn sah, fiel er wie tot zu seinen Füßen nieder. Warum zeigt sich Jesus auf diese Weise?
Johannes sieht Jesus, den Menschensohn, in Offenbarung 1 nicht im Himmel, wo wir ihn vermuten würden. Vielmehr wandelt Jesus mitten unter sieben goldenen Leuchtern. Diese sieben goldenen Leuchter sind sieben Gemeinden. Was macht der Hohepriester Jesus unter den Leuchtern? Er richtet die Lampen zu. Er beschneidet den Docht. Er befüllt die Lampen mit frischem Öl. Dies ist die Aufgabe des Hohepriesters (vgl. 3.Mose 24:1-4). Was bedeutet dies für die Gemeinden?
Jesus möchte die Gemeinden zurechtbringen. Doch warum ist das nötig? Weil die Gemeinden gefallen sind. Ihr Zustand gefällt Gott nicht. Die Gemeinde in Ephesus hat die erste Liebe verlassen, Pergamon liebt die Welt, Thyatira ist voller Sauerteig der Religion, Sardes ist tot, Laodicea ist lauwarm. Wird Jesus so eine Gemeinde annehmen? Nein! Er muss sie richten.
Genau aus diesem Grund offenbart sich Jesus als dieser ehrfurchtgebietende Menschensohn. Er liebt die Gemeinde, und deshalb muss er sie reinigen, heiligen und zurechtbringen. Dafür spricht er die Gemeinden direkt an. Und das ist auch das Besondere an der Offenbarung: Jesus redet direkt zur Gemeinde, nicht durch einen Menschen. Zur Gemeinde in Laodicea sagt er: „Alle, die ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“ (Offenbarung 3:19). Die große Frage ist: Sind wir für seine Zurechtbringung bereit?
Die Geschichte zeigt, dass die Gemeinden keine Buße getan haben. Der Leuchter wurde weggestoßen und das Zeugnis verschwand. Und was tun wir heute? Denkt einmal darüber nach.